Morgenrot
Book Jacket
Tags: Roman
ür die Studentin Lea beginnt das Auslandssemester alles andere als angenehm. Bei Schneefall und eisigem Ostwind verbringt die junge Frau einsame Tage. Das ändert sich schlagartig, als sie in der Villa ihres Professors auf einen rätselhaften und unwirklich schönen Mann trifft: Adam. Vom ersten Augenblick an ist Lea wie gebannt. Ohne sich dagegen wehren zu können, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Doch Adam verhält sich seltsam. Mal weist er Lea schroff zurück, mal sucht er wie getrieben ihre Nähe. Welches Geheimnis sich jedoch wirklich hinter Adams mysteriösem Verhalten verbirgt, erfährt Lea eines Nachts: Schwer blutend findet sie ihn neben ihrem Bett vor. Wie ist er in ihr Zimmer gekommen und wieso schließen sich seine Wunden wie von Geisterhand? Lea erfährt, dass Adam von einem Dämon besessen ist. Dieser Dämon verleiht ihm Unsterblichkeit, dafür fordert er einen hohen Preis: das Blut anderer Menschen. In diesem Fall das Blut Leas. Noch kämpft Adam dagegen an, denn er hat sich in Lea verliebt. Aber der Dämon ist stark - womöglich zu stark ... Im Stile von Stephenie Meyer verwebt "Morgenrot" eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft mit der gefährlichen Welt der Vampire.
Tanja Heitmann
Morgenrot
Roman
CHRISTIAN MORGENSTERN
Morgenrot
Mitten in der Nacht
Die gläserne Eingangstür schwang auf und ließ einen Schwall frischer Nachtluft herein, der Leas nackte Unterarme streifte. Eine willkommene Abkühlung, denn die Luft in der überfüllten Bar war stickig und schwer vom Tabakrauch. Außerdem hatte der Rose in dem von Feuchtigkeit beschlagenen Glas Lea bereits kräftig eingeheizt: Ihre Wangen glühten, während ein Schweißtropfen im trägen Zickzackkurs ihr Dekollete hinabglitt und sie schließlich zwischen den Brüsten kitzelte. Erneut presste Lea die brennenden Handflächen auf das Leder der Sitznische, doch das kühle Material bot kaum Linderung.
Gerade bahnte sich ihre Freundin Nadine einen Weg durch die Menge, und Lea winkte ihr mit einem wohligen Lächeln zu. Nadine lächelte zurück, blieb jedoch im größten Gedränge stehen: Ein Mann schien ihre Aufmerksamkeit erregt zu haben, der sich mit einigen Freunden ausgelassen unterhielt.
Lea musste den Hals recken, um besser sehen zu können, und was sie zu sehen bekam, ließ sie schmunzeln: Der blondhaarige Mann, den Nadine gerade genüsslich Zentimeter für Zentimeter musterte, war bestenfalls Anfang zwanzig und zeichnete sich vor allem durch breite Schultern aus. Ungeniert schnupperte sie an seinem Nacken, dann warf sie Lea einen vielsagenden Blick zu und ließ die Zungenspitze über ihre Lippen tanzen. Während sich Lea über die Unverfrorenheit ihrer Freundin amüsierte, beugte sich Nadine plötzlich vor und leckte tatsächlich über die bloße Haut am Nacken ihrer Beute. Dann drehte sie sich abrupt um und kam zur Sitznische herüber. Zurück blieb die Gruppe junger Männer, die Nadine mit offenem Mund nachschaute.